T06 – SMART on FHIR – Sichere Zukunft der digitalen Medizin?
Tag, Uhrzeit, Dauer
Sonntagnachmittag, 14–18 Uhr, 4h
Angebotene Sprache
Deutsch
Kurzbeschreibung
Die Privatsphäre, Sicherheit und Interoperabilität sind wesentliche Anforderungen an Anwendungen im Gesundheitswesen. Der SMART on FHIR Standard ist als freier und offener Standard angetreten, diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Im Zuge dieses Tutorials wird SMART on FHIR sowohl auf der Integrationsebene als auch aus technischer Sicht betrachtet. Ziel ist es, den vielversprechenden Standard als solchen in der deutschsprachigen Community bekannter zu machen, die Hürden bei der Umsetzung aufzuzeigen und den Grundstein für eine Integration in naher Zukunft zu legen. Vieles spricht dafür, dass SMART on FHIR nach dessen Erfolg in den USA mittelfristig auch in Europa bzw. Deutschland Einzug halten wird. Es ist daher wichtig, dass Personen im medizinischen Kontext den Standard kennen und mit entsprechendem Knowhow die Integration schnell und effizient vorantreiben können. Es gibt bis jetzt wenig Dokumentation darüber, wie eine sichere Implementierung und ein sicherer Betrieb im medizinischen Kontext gewährleistet werden können. An diesem Punkt setzt dieses Tutorial an. Dabei richten sich die Informationen besonders an Personen denen SMART on FHIR noch nicht bekannt ist oder solche, die wenig Erfahrung damit haben. Ein spezieller Fokus liegt dabei auf der Sicherheit der Anwendungen, die den SMART on FHIR-Standard nutzen. Das Tutorial teilt sich in zwei Phasen: (1) Gemeinsame Erarbeitung der Grundlagen und (2) praktische Umsetzung von SMART on FHIR. Im ersten Schritt wird das Konzept genauer vorgestellt, sodass Teilnehmende einen besseren Überblick erhalten. Dazu zählt bspw. der Unterschied zwischen dem klassischen Vorgehen, bei dem Anwendungen im Klinik-Kontext direkt eingekauft und installiert werden, und dem neuartigen „Plug’n’Play“ Prinzip von SMART on FHIR. Im Zuge dessen werden auch mögliche organisatorische Probleme bei der Integration von SMART on FHIR zusammen mit den Teilnehmenden betrachtet. Im nächsten Schritt werden die technischen Grundlagen (Protokollablauf) des Standards vorgestellt. Dabei wird auch das Sicherheitsniveau – welches SMART on FHIR verspricht – zusammen mit den Teilnehmenden evaluiert. Nur mit diesem Wissen können sichere Anwendungen mit dem SMART on FHIR-Standard in Zukunft realisiert werden. Nach der einführenden Phase folgt die praktische Umsetzung. Zunächst werden frei verfügbare Anwendungen genauer betrachtet und deren Funktionsweise analysiert. Hierfür werden Anwendungen aus der offiziellen SMART App Gallery herangezogen. Die abschließende Aufgabe besteht darin, dass die Teilnehmenden selbst eine Anwendung erstellen, die medizinische Daten bei einer simulierten medizinischen Einrichtung anfragen und verarbeiten kann. Hierfür sind keine tiefer gehenden Programmierkenntnisse erforderlich. Je nach Wissensstand können die Teilnehmenden entscheiden, ob sie die Anwendung komplett selbst entwickeln möchten oder vorgefertigte Beispiel-Apps integrieren möchten. Zur Bearbeitung der letzten Aufgabe ist die Nutzung eines eigenen Endgeräts notwendig.
Fachliche Voraussetzungen
Grundlagenwissen in den Bereichen Netzwerke, HTTP und REST
Technische Voraussetzungen
Eigener Laptop (Software kann vor Ort installiert werden). Optional kann die Software „Burpsuite“ (https://portswigger.net/burp/communitydownload) bereits installiert werden, wenn der Protokollablauf selbst nachvollzogen werden soll.
Organisator
Maximilian Westers
Institution
Hochschule Heilbronn, Heilbronn
Kontakt
maximilian.westers [at] hs-heilbronn.de
Zusätzlicher Referent
Prof. Dr. Andreas Mayer
Institution
Hochschule Heilbronn, Heilbronn